
Monoblock- oder Split-Wärmepumpe?
Luft-Wasser-Wärmepumpen im Vergleich
Blogartikel 18.06.2025Wer sich mit Luft/Wasser-Wärmepumpen beschäftigt, landet schnell bei der Unterscheidung von Split- und Monoblock-Systemen. Wo genau die Unterschiede liegen und wo die jeweiligen Konzepte punkten, lesen Sie in diesem Beitrag.
Was ist der Unterschied zwischen einer Monoblock- und einer Split-Wärmepumpe?
Grundsätzlich ist schnell erklärt, was eine Split- von einer Monoblock-Wärmepumpe unterscheidet: der Kältemittelkreislauf bzw. die Verteilung seiner Komponenten auf Innen- und Außeneinheit. Beim Monoblock-System erfolgt der Wärmepumpenprozess vollständig in der Außeneinheit, die Energie wird über isolierte Wasserleitungen in die Inneneinheit übertragen. Im Unterschied dazu sind Innen- und Außeneinheit einer Split-Wärmepumpe über Kältemittelleitungen miteinander verbunden. Der Verflüssiger des Systems befindet sich in der Inneneinheit, wo die Energie auf das Wärmeverteilsystem übertragen wird.
Hinweis für Fachbetriebe: Da dieser Kältemittelkreislauf bei der Installation hergestellt werden muss, ist für den Umgang mit Split-Wärmepumpen in der Regel ein Sachkundenachweis (nach § 5 ChemKlimaschutzV) nötig.
Vorteile von Monoblock-Wärmepumpen
Vorteile Monoblock
Einfach installiert, sicher, effizient
Monoblock-Wärmepumpen stellen eine maßgebliche Vereinfachung bei der Installation dar, da nicht in den Kältemittelkreislauf eingegriffen werden muss und kein Sachkundenachweis für Kältemittel benötigt wird.
Für Wärmepumpen-Spezialisten wie Mitsubishi Electric hat vor allem die Umstellung auf Kältemittel wie R290 (Propan) den Trend zum Monoblock lanciert. Denn hier liefert die Brennbarkeit des Kältemittels ein gewichtiges Argument dafür, den gesamten Kältemittelkreislauf außerhalb des Gebäudes zu belassen.
R290 hat darüber hinaus mit 0,02 (IPCC AR6) ein äußerst geringes sogenanntes GWP (Global Warming Potential). Das heißt, selbst im unwahrscheinlichen Fall, dass es in die Atmosphäre gelangen sollte, hat es ein geringeres Treibhauspotenzial als CO2. Unter den aktuellen Bedingungen der BEG-Förderung (Stand 06/2025) erhält eine Wärmepumpe mit R290 daher einen Förderbonus von zusätzlichen 5 %.
Im Betrieb erzielt die Monoblock-Technologie mit R290 hohe Vorlauf- und Trinkwarmwassertemperaturen und eignet sich damit auch für die Heizungsmodernisierung im Bestand. Denn es kann auch Lastspitzen mit erhöhtem Heizungs- und Trinkwarmwasserbedarf zuverlässig und zu 100 % über den Wärmepumpenbetrieb bereitstellen – und damit dauerhafte Effizienz und gewünschten Wohnkomfort nachhaltig miteinander in Einklang bringen.
Vorteile von Split-Wärmepumpen
Vorteile SplitFlexibel, kompakt, leistungsstark
Die Split-Bauweise stammt aus der Klimatechnik und war lange die vorherrschende Bauweise für Luft/Wasser-Wärmepumpen. Auch heute eröffnet sie viele Vorteile: Wärmepumpen in Split-Bauweise bieten vor allem dann Vorteile, wenn die Innen- und Außeneinheit weiter voneinander entfernt installiert werden müssen. Das kann zum Beispiel bei einer Modernisierung der Fall sein, wenn es keinen geeigneten Platz für die Außeneinheit am Gebäude gibt. Die Leitungen, die das Kältemittel transportieren, müssen – im Gegensatz zu Wasserleitungen – nicht aufwendig isoliert werden, um Energieverluste zu vermeiden. Deshalb können sie auch über Entfernungen von bis zu 50 Metern verlegt werden, was bei der Planung mehr Flexibilität bietet.
In vielen Split-Systemen kommt heute das Kältemittel R32 zum Einsatz. Es stellt ebenfalls – bei entsprechendem Sachkundenachweis und ordnungsgemäßer Handhabung – eine hervorragende Wahl dar. Mit einem GWP von 675 erfüllt es die aktuellen Anforderungen der F-Gase-Verordnung. Seine physikalischen Eigenschaften ermöglichen Systeme mit einer geringen Kältemittelfüllmenge und hoher Effizienz. Die Vorlauftemperaturen der Anlagen kommen sehr nahe an die Systemtemperaturen der R290-Wärmepumpen heran.

Empfehlung für Fachbetriebe
EmpfehlungPerspektivisch denken
Für welche Bauweise sollten sich Fachbetriebe entscheiden, die jetzt den Schritt zur Wärmepumpe gehen? Die Antwort hierzu ist nicht immer ganz einfach. Vielmehr geht es darum, abzuwägen: Denn während die Systemleistungen von Monoblock- und Split-Systemen mittlerweile durchaus vergleichbar sind, können andere Faktoren den Ausschlag geben! So kann es zum Beispiel in Regionen mit Reihenhausbebauung aus den 1970er Jahren von Vorteil sein, bei der Modernisierung die langen Leitungen von Split-Systemen nutzen zu können. Und auch wenn viele Anwendungsszenarien mit einer modernen Monoblock-Wärmepumpe gut bedient werden können, lohnt es sich für Fachbetriebe, einen Aspekt im Blick zu behalten:
Wer seine Kunden heute ganzheitlich beraten will, sollte auch Lösungen wie die immer populärer werdenden Luft/Luft-Wärmepumpen im Portfolio haben. Spätestens hier – und auch bei größeren Leistungsbereichen wie im Mehrfamilienhaus und Gewerbeobjekt – eröffnen der Sachkundenachweis nach § 5, die entsprechende Betriebszertifizierung und die Split-Technologie Zugang zu weiteren attraktiven Marktsegmenten.
Empfehlung für Privatkund:innen
EmpfehlungDie richtige Wahl für Ihr Zuhause
Die Wahl zwischen einer Monoblock- und einer Split-Wärmepumpe hängt von verschiedenen individuellen Faktoren, wie etwa den baulichen Gegebenheiten, ab. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile. Eine Monoblock-Wärmepumpe überzeugt durch einfache Installation und Effizienz, während eine Split-Wärmepumpe oft mehr Flexibilität bei der Installation bietet – insbesondere in älteren Gebäuden. Ein Fachbetrieb kann Sie hierzu umfassend beraten und die beste Lösung für Ihr Zuhause erarbeiten.