Wärmepumpen im Altbau
Übersicht zur Sanierung mit Wärmepumpe
Blogartikel 22.03.2023Eine Wärmepumpe lohnt sich nicht nur für Neubauprojekte – sie kann meistens auch im Altbau eine effiziente, wirtschaftliche und umweltschonende Alternative zu Gas- oder Ölheizungen sein. Wenn Sie eine Wärmepumpe nachträglich installieren möchten, sollten Sie jedoch beachten, dass es in manchen Fällen notwendig sein kann, bestehende Anlagen oder Systeme anzupassen oder zu erneuern, um die Wärmepumpe optimal nutzen zu können. Denn in bestehenden Gebäuden, wie in Altbauten, ist häufig die Wärmedämmung nicht optimal, was die Wirtschaftlichkeit und Effizienz der Wärmepumpe beeinflussen kann. Es kann sich daher vor der Installation lohnen, eine energetische Sanierung in Betracht zu ziehen.
Auf dieser Übersicht haben wir Ihnen alle Informationen rund um Wärmepumpen im Altbau sowie Wärmepumpen im Rahmen einer Sanierung zusammengefasst.
- Vorteile von Wärmepumpen im Altbau
- Welche Wärmepumpen eignen sich für den Altbau?
- Förderung von Wärmepumpen im Altbau
- Die Vorlauftemperatur in Altbauten
- Ist eine Fußbodenheizung im Altbau notwendig?
- Wärmepumpe nachträglich einbauen
- Gas- oder Ölheizung austauschen
- Wärmepumpe als Ergänzung zu fossilen Heizlösungen
- Sole/Wasser-Wärmepumpen
- Luft/Wasser-Wärmepumpen für den Altbau
- Luft/Luft-Wärmepumpen für den Altbau
- Fach- und Ansprechpartner in Ihrer Nähe finden
- Zahlen im Überblick
Vorteile von Wärmepumpen im Altbau
Vorteile- Energieeffizienz: Aus 1 kWh des fossilen Energieträgers entsteht ungefähr 1 kWh Wärmeenergie. Die Wärmepumpe bezieht die meiste Energie aus der Umwelt, so dass mit Hilfe von 1 kWh Strom das Vielfache (im Altbau ca. 3-4 kWh) an Wärmeenergie entsteht.
- Umweltverträglich: Wärmepumpen sind eine emissionsarme Technologie und tragen im Vergleich zur Verbrennung von fossilen Brennstoffen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen bei.
- Niedrigere Betriebskosten: Wärmepumpen haben im Vergleich zu konventionellen Heizsystemen geringere Betriebskosten, da die Umwelt einen großen Teil der Energie kostenfrei zur Verfügung stellt. Lediglich der Strom für den Betrieb der Wärmepumpe fällt an und auch die Wartungskosten fallen im Vergleich zu konventionellen Heizsystemen im Normalfall geringen aus.
- Kombinationsmöglichkeiten: Eine Wärmepumpe ist der einzige Wärmeerzeuger, der die solaren Erträge der eigenen Photovoltaik-Anlage optimal nutzen kann.
- Flexibilität: Durch die große Vielfalt an Wärmepumpensystemen kann der Wärmepumpentyp flexibel passend zur vorhandenen Situation ausgewählt werden.
- Erhöhung des Wohnkomforts: Wärmepumpen können eine gleichmäßige und behagliche Wärme im gesamten Gebäude sicherstellen und somit den Wohnkomfort erhöhen. Reversible Wärmepumpen können zudem in den Sommermonaten auch zur Kühlung eingesetzt werden.
Welche Wärmepumpen eignen sich für den Altbau?
SystemeWärmepumpensysteme
Für den Einsatz in einem Altbau gibt es mehrere Arten von Wärmepumpen, die in Betracht kommen. Eine beliebte Wahl ist die Luft/Wasser-Wärmepumpe, die Wärmeenergie aus der Luft gewinnt und diese zum Heizen und Warmwasserbereiten bereitstellt. Auch eine Erdwärmepumpe, die sogenannte Sole/Wasser-Wärmepumpe, die Wärmeenergie aus dem Boden gewinnt, kann sich im Altbau lohnen. Eine andere Option ist die Luft/Luft-Wärmepumpe, die ebenfalls Luft als Quelle nutzt und sie auch über die Luft wieder abgibt. Theoretisch kommen auch Wasser/Wasser-Wärmepumpen in Frage.
Es ist jedoch wichtig darauf hinzuweisen, dass es für jeden Altbau unterschiedlich optimale Lösungen geben kann und die Wahl des richtigen Systems von einer Reihe von Faktoren abhängt, wie z.B. Größe, Ausrichtung und Dämmung des Gebäudes, die benötigte Vorlauftemperatur, Wärmebedarf sowie geographische und ggf. geologische Faktoren. Lassen Sie sich in jedem Fall von einem Fachbetrieb beraten, um sicherzustellen, welche Wärmepumpe die beste Heizlösung für Ihren Altbau ist und die Wärmepumpenanlage korrekt dimensioniert, installiert und gewartet wird.
Förderung von Wärmepumpen im Altbau
Förderung
Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) belohnt den Einsatz erneuerbarer Energien mit attraktiven Zuschüssen. Je mehr erneuerbare Energien genutzt werden, desto höher fällt die Förderung aus. Wärmepumpen, die vollständig ohne fossile Brennstoffe betrieben werden, können im Altbau mit einer Förderung von bis zu 70 % der förderfähigen Kosten unterstützt werden.
Die Basisförderung beträgt 30 %. Entscheiden Sie sich für eine vollständige Sanierung der Heizungsanlage und ersetzen Ihr bisheriges Wärmesystem durch eine Wärmepumpe, können zusätzliche Boni von 5 bis 30 % hinzukommen. Dadurch lässt sich die maximale Förderung von bis zu 70 % erreichen.
Die Vorlauftemperatur in Altbauten
VorlauftemperaturWarum sie für die Effizienz entscheidend ist
Die Vorlauftemperatur spielt eine entscheidende Rolle für die Effizienz von Wärmepumpen – besonders in Altbauten. Ideal sind Werte zwischen 35 und 45 °C, da die Wärmepumpe dann weniger Energie für die Erwärmung des Heizwassers benötigt. Eine gute Gebäudedämmung ist dabei essenziell, da hohe Wärmeverluste die Effizienz erheblich beeinträchtigen können.
Bei der Nachrüstung eines Altbaus sollte geprüft werden, ob die vorhandenen Heizkörper bei einer niedrigeren Vorlauftemperatur ausreichend Wärme abgeben können. Oft ist es erforderlich, Heizkörper mit einer größeren Heizfläche zu installieren, um eine optimale Heizleistung sicherzustellen.
Ist eine Fußbodenheizung im Altbau notwendig?
Alternativen zur FußbodenheizungWarum sie für die Effizienz entscheidend ist
Fußbodenheizungen sind aufgrund ihrer großen Heizfläche und der gleichmäßigen Wärmeverteilung besonders effizient und sorgen für ein angenehmes Raumklima. Allerdings ist ihr Einbau aufwändig und bei historischen Dielenböden oft nicht gewünscht.
Eine alternative Lösung bieten spezielle Gebläsekonvektoren. Sie ähneln schlanken, modernen Heizkörpern, geben aber auch bei niedrigen Vorlauftemperaturen effizient Wärme ab. Zudem kombinieren sie Strahlungs- und Konvektionswärme für ein behagliches Raumklima.
Wärmepumpe nachträglich einbauen
Checkliste
Checkliste für Ihr Wärmepumpenprojekt
Generell ist die Nachrüstung einer Wärmepumpe für die meisten Wohnhäuser möglich. Damit das System langfristig effizient arbeitet, sollte die Vorlauftemperatur der Heizungsanlage grundsätzlich nicht höher als 50-55 °C liegen. Sollte dies nicht der Fall sein, sind ggf. weitere Maßnahmen möglich. Ein qualifizierter Fachbetrieb verfügt über Möglichkeiten, Ihr Zuhause auch ohne umfangreiche Gebäudesanierungs-Maßnahmen auf eine Wärmepumpe vorzubereiten, z.B. mit dem Austausch von klassischen Heizkörpern gegen sogenannte Eco-Konvektoren. Am besten, Sie arbeiten mit unserer Checkliste, um den Überblick zu behalten. So sind Sie optimal auf das Beratungsgespräch mit Ihrem Fachpartner vorbereitet.
Gas- oder Ölheizung austauschen
Heizungstausch
So gelingt die Heizungsmodernisierung
Ihre Gas- oder Ölheizung läuft nicht mehr effizient und muss dringend ausgetauscht werden? In diesem Fall ist eine Wärmepumpe oft die ideale Wahl. Denn damit steigern Sie nicht nur den Wert Ihrer Immobilie, sondern senken gleichzeitig die Betriebskosten. Eine Wärmepumpe in einem Bestandsgebäude nachzurüsten ist jedoch etwas komplizierter als in einem Neubau, wo das System sofort für das neue Haus ausgelegt werden kann. Erfahren Sie, was Sie beim Heizungstausch berücksichtigen müssen.
Wärmepumpe als Ergänzung zu fossilen Heizlösungen
Heizungsergänzung
So kombinieren Sie clever
Die Zeichen auf dem Heizungsmarkt stehen auf Umdenken. Heizen mit Wärmepumpe – also mit Strom und Umweltenergie – ist aus gutem Grund zur beliebtesten Lösung geworden. In vielen Fällen lohnt es sich, direkt komplett auf eine Wärmepumpe umzusteigen. Aber was tun, wenn die Gasheizung oder Ölheizung noch relativ neu ist oder ein kompletter Wechsel längere Vorlaufzeiten benötigt? Zum Glück gibt es auch geeignete Konzepte für Hausbesitzer:innen, die ihre Gas- oder Ölheizung nicht direkt komplett austauschen wollen oder können – informieren Sie sich hier.